Arts Education in Transition
Lange, lange hat es gedauert, aber nun ist es endlich erschienen: Unser Buch zum Projekt Arts Education in Transition, das uns und unser Institut seit 2015 beschäftigt und weit über die eigentlich Projektlaufzeit (2017) hinaus wirkt.
Einen ganz herzlichen Dank an all die vielen an Projekt und Buch mitwirkenden Kolleg*innen und Studierenden!!
In einer von kultureller Globalisierung und vernetzter Digitalisation geprägten Welt konturieren sich die Schnittfelder von Kunst, Wissenschaft und Bildung neu. Die entgrenzten Künste suchen sich neue Orte, neue Zeiten, neue Formen und Formate, neue Themen und ein neues Publikum. Was bedeutet das für die Praktiken der Kunst? Was für die Theorien der Kunst? Und was bedeutet es für die Verkoppelung von Kunst und Bildung?
Mit der Formulierung Arts Education in Transition ist ein Übergang, ein Wandlungsprozess nahegelegt, der ein ganzes Bündel grundlegender Fragen im Kontext Ästhetischer Bildung und Kunstpädagogik generiert: Was sind die Themen zeitgemäßer Ästhetischer Bildung? Wie artikulieren sich ästhetische Praktiken, Formen, Inhalte im Kontext aktueller Medienkultur? Wo und wie findet Ästhetische Bildung im fortgeschrittenen 21. Jahrhundert statt? Wo und wie wird der Wandel der Medienkultur der Adressat*innen/der Künstler*innen (als Prob-lem/Herausforderung/Chance) sichtbar? Was können Schule und Hochschule von den per-formativen Künsten, von den freien Kunst- und Kultureinrichtungen lernen? Welche (Lehr-/Lern-)Settings befördern die Verschränkung von zeitgenössischer künstlerischer Praxis, Theoriebildung und Vermittlungsperspektiven? Welche Rolle spielen Inter-/Transdisziplinarität und welche Rolle Fachlichkeit und Könnerschaft? Welche Rolle spielen partizipative Intelligenz und kollektive Kreativität? Wie funktioniert Ästhetische Forschung im Global Contemporary? Was sind die Wirklichkeiten Ästhetischer Bildung in den Schulen und Hochschulen? Was ihre Möglichkeiten?
Der Band verschränkt künstlerisch-praktische, pädagogische und theoretische Positionen und Fragestellungen, die Dozierende und Studierende am Institut für Kunst und Kunsttheorie in Kooperation mit dem Institut für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln gemeinsam mit externen Künstler*innen, Theoretiker*innen, Pädagog*innen und Kulturschaffenden verschiedener Künste und Disziplinen im Rahmen des zweijährigen Hochschulentwicklungsprojekts Arts Education in Transition (2015-17) an der Universität zu Köln entwickelt haben.
Inhaltsverzeichnis
Jane Eschment, Hannah Neumann, Aurora Rodonò, Torsten Meyer
Arts Education in Transition – Einleitung | 11
Ästhetische Bildung – Oder: Von der Liebe
Juuso Tervo
Intimacy with a Stranger: Kunst, Bildung und die (mögliche) Politik der Liebe | 39
Karl-Josef Pazzini
Pornographie als Struktur | 45
Christiane König
Sex sells! Sexualität und Nacktheit im Feld der visuellen Kultur um 1900 | 55
Jannick Schulz
Was ist Liebe? Ein Erfahrungsbericht | 63
Daniel Schüßler
What is ARTUCATION? | 65
Reut Shemesh
You Cannot make Mistakes, it’s Art! | 71
Natascha Albert
„Ist das Kunst oder Pädagogik?“ Der Muskel des Dazwischen-Seins | 77
Saliha Shagasi
Zuhören als pädagogische Haltung. Warum es sich lohnt | 83
Birte Solinski
Vom Undercover-Dasein auf das Cover der Bildungspolitik: Ein Plädoyer für Ästhetische Erziehung und Bildung in Schule | 91
Jane Eschment / Gesa Krebber
Networking Arts Education. Zur Bedeutung von Vernetzung in der Lehrer*innenbildung
in den ästhetischen Fächern | 95
home/migration – Decolonizing Arts Education
Carmen Mörsch
Decolonizing Art Education. Skizze zu einer diskriminierungskritischen Aus- und Weiterbildung an der Schnittstelle von Bildung und Künsten | 113
George Demir / Tim Wolfgarten
Zurück auf Null? Die Differenzkategorie Migration ist und bleibt politisch! | 121
Ayşe Güleç
Vermittlung von Realitäten: The Society of Friends of Halit | 129
Paul Mecheril / Monica van der Haagen-Wulff
Kritik der ästhetischen Erfahrung des Wir | 141
Stefanie Busch / Ella Tetrault
Lecture Performance. Widerlegen – Widersetzen – Widerstehen: zur Situation der Sint*ezze und Rom*nja in Europa und in Deutschland | 151
Eva Busch
Wenn die Dinge nicht mehr verfügbar sind. Verorten und Verlernen in Walid Raads Installation Another Letter to the Reader auf der Istanbul Biennale 2015 | 159
Grand Tour 2017 – The Global Contemporary
Johannes Hedinger
Die Eule ist gelandet. Die documenta14 in Athen und Kassel | 179
Michaela Ott
Ästhetische Bildung im Global Contemporary | 189
Eva Hegge
No Flash please: Ausstellungen als geheimes Filmset – DIY Documenta, Biennale. Künstlerische Reaktionen als Gradmesser ästhetischer Erfahrung | 193
Julia Funke
Gleichzeitigkeiten | 201
Raphael di Canio
Performance: Eine Bestandsaufnahme | 207
Nada Schroer
Curating (in) the classroom. Kuratieren als Arts Education in Transition? | 213
Jakob Sponholz
Ausstellen und ausgestellt werden. Für eine selbstverständliche Ausstellungskultur in der Kunstpädagogik | 225
Paul Barsch
Online-Ausstellung. Kurator*innen als Regisseur*innen | 229
Post-Internet Arts Education
Kristin Klein / Gila Kolb / Torsten Meyer / Konstanze Schütze / Manuel Zahn
Einführung: Post-Internet Arts Education | 245
Juuso Tervo
Education in the Present Tense | 251
Julieta Aranda
The Internet Does Not Exist | 257
Gila Kolb / Konstanze Schütze
Post-Internet Art Education als kunstpädagogisches Handlungsfeld | 261
Katja Grawinkel / Kathrin Tiedemann
Games, Hacks und Pranks. Das Theater der Digital Natives | 273
Kristin Klein
Branding and Trending. Post-Internet Art im Kontext aktueller Markenökologien | 277
Christopher Kulendran Thomas
ART & COMMERCE: Ecology Beyond Spectatorship | 283
Julia Florin
Grenzgänge: Bild(ung) und Begegnung im Netzwerkzeitalter | 293
Torsten Meyer
Nach dem Internet | 297
Forschungskolleg: Kunst als epistemische Praxis
Constanze Schellow
Probst du noch oder forschst du schon? Zur Institutionalisierung von ,research‘ im Rahmen der zeitgenössischen Tanzausbildung | 315
Anja Dreschke
Die Aura der Reproduktion | 325
Ale Bachlechner
You made me love you. Selbstinszenierung und der direkte Kamerablick | 333
Hannah Neumann
Das Leben der Anderen. Mit Rancière gedacht | 337
Elsa Weiland / Daniel García González
Das Forschungskolleg als dialogische Schnittstelle | 343
Lisa Anetsmann
Der Weg zur Masterarbeit: Authentizität im deutschsprachigen Theater | 347
Ronja Eickmeier / Marie Schwarz
Ein Metadialog zwischen Ich und Du – im Gespräch mit Welt | 351
Johanna Xenia Rafalski
Wie sich Macht kleidet. Und das Wo und Wann und vom Wem und Warum | 357
Tobias Linden
Ein magisches Projekt. Zaubererplakate und das AEiT | 361