Übertrag. Kunst und Pädagogik im Anschluss an Karl-Josef Pazzini

Nach langer Produktionszeit ist kürzlich der 2. Band der Schriftenreihe Kunst Medien Bildung im Auftrag der Wissenschaftlichen Sozietät Kunst Medien Bildung erschienen:

Torsten Meyer / Andrea Sabisch / Ole Wollberg / Manuel Zahn (Hrsg.): Übertrag. Kunst und Pädagogik im Anschluss an Karl-Josef Pazzini. München: kopaed 2017 (Kunst Medien Bildung 2)

In der Bildenden Kunst haben sich Menschen in historisch und kulturell unterschiedlichen Arten und Weisen einen besonderen Bereich der Bildung vor Bildern geschaffen. Karl-Josef Pazzini versteht Bildende Kunst immer auch als Forschung zur Verfassung und Beschreibung des Subjekts auf dem Weg zum Anderen und vom Anderen. Künstlerische Arbeiten werden in dieser Perspektive nach möglichen Auskünften über subjektive Bildungsprozesse, ihre Bedingungen und Dimensionen befragt und gleichzeitig als widerständige, störende, affizierende Dinge zum Anlass wieder anderer Bildung(en). Er hat diese These in seiner kunstpädagogischen Lehre und Forschung in der Konfrontation mit vielen Bildern und Kunstwerken erprobt, mit Theoretisierungen versehen und in den kunstpädagogischen Diskurs eingebracht. Das in 2015 erschienene Buch Bildung vor Bildern. Kunst – Pädagogik – Psychoanalyse zeugt davon.

Die Beiträge des hier vorliegenden Sammelbands befragen im Anschluss daran die theoretische Ausrichtung des Zusammenhangs von Kunst und Pädagogik. (Ehemalige) Studierende, Schüler*innen und Kollegen*innen von Karl-Josef Pazzini aus dem Feld der Kunstpädagogik reflektieren ihre individuellen Bezüge zu seinen Arbeiten und kalkulieren den Übertrag in die eigene Lehr- und Forschungsarbeit.

 

Inhalt

 

Herausgeber*innen: Einleitung

Karl-Josef Pazzini: Zufall

Torsten Meyer: Die Stimmung des 21. Jahrhunderts. Methodologische Einführung

Silvia Henke: Reminiszenz und eine Erfahrung im Modus der Bildhaftigkeit

Sonja Andrykowski: Weitere Überlegungen zu Salla Tykkäs »Lasso« – Drei Perspektiven auf die Schnittstelle. Kommentar zum Beitrag von Silvia Henke

Manuel Zahn: Bildschirme. Medienökologische Perspektiven auf das (in)dividuelle Phantasma in der aktuellen Medienkultur

Sven Scharfenberg: Ein Plädoyer für die Unterscheidung zwischen Objektivation und Dispositiv. Kommentar zum Beitrag von Manuel Zahn

Rahel Puffert: Vom Bild gelassen den Raum betreten

Stefanie Johns: Oszillierende Bildkondensate. Kommentar zum Beitrag von Rahel Puffert

Andrea Sabisch: Zwischen Bildern und Betrachter*innen . Wie Bilder uns ausrichten

Hans-Christoph Koller: Bild(ungs)theoretische Anregungen. Kommentar zum Beitrag von Andrea Sabisch

Keike Mendt: Zwischenräumlicher Seh- und Denkversuch

Notburga Karl / Evelyn May: PPP

Andreas Brenne: „Die Kraft der Phantasie.“ Kommentar zum Beitrag von Notburga Karl und Evelyn May

Susanne Gottlob: „Schlitterlogik“ ‒ Eine Geste von Außen? Aby M. Warburg und die Frage der Ellipse

Heinrich Lüber: Ideenskizzen zu einer Performance anlässlich der Tagung nachbild[   ]vorbildern, September 2015 im Warburghaus Hamburg

Ole Wollberg: Bildungen des Ungewussten oder: How to do Anmut

Jasmin Böschen: Kollektives Ungewusstes in der künstlerischen Praxis Kommentar zum Beitrag von Ole Wollberg

Joana Faria: Lehren mit Risiken und Nachwirkungen. Reflexionen zum psychoanalytischen Konzept der Nachträglichkeit im Kontext von Lehr-, Lern- und Bildungsprozessen

Janes Heuer: Erfahrungen wi(e)der Erwarten. Kommentar zum Beitrag von Joana Faria

Insa Härtel: Sichtbarmachung – Magie – Wunscherfüllung. Zwei Denkfiguren und ein Fernsehprogramm

Ute Vorkoeper / Tanja Wetzel: Eindringlich (nichts) sehen. Über das Öffnen »paradoxaler Aufenthaltsräume«

Bernadett Settele: Relationale Bildungen. 
Kommentar zum Beitrag von Ute Vorkoeper und Tanja Wetzel

Eva Sturm: „[…] weil sie ohne die schwarzen nicht wissen, wer sie sind“

Katja Hoffmann: An der Festung rütteln: Aufforderung zur Erschütterung. Kommentar zum Beitrag von Eva Sturm

Gereon Wulftange: »Denn er wollte mich vielleicht fressen.«

Ole Wollberg: Phantastische Löwen-Väter – Gefahr im falschen Käfig. Kommentar zum Beitrag von Gereon Wulftange

Johannes M. Hedinger: Let’s get lost. Warum das Internet nicht den Untergang der abendländischen Kultur bedeutet und es uns zu kreativeren Menschen machen kann.

Pauline von Katte: We are lost – woher kommt die nächste Kunst? Kommentar zum Beitrag von Johannes M. Hedinger

Karl-Josef Pazzini: Bildung vor Bildern. Pornographie als Bilddidaktik?

Daniel Wolff: Plastische Anwendung. Kommentar zum Beitrag von Karl-Josef Pazzini